Stadt Markdorf

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Ergebnisse der Selbstevaluation

Kommentare zu Qualitätsbereich 1: Ergebnisse

Die Einschätzung der Zufriedenheit mit der Schule als Ganzem liegt bei allen fünf Befragungsgruppen durchweg auf einem hohen bis meist sehr hohen Niveau.
Die erhobenen Daten spiegeln wider, dass die Schule in der Vermittlung wesentlicher Kompetenzen überaus erfolgreich arbeitet. Sowohl in der Förderung der Personalen Kompetenz, der Fachkompetenz, der Praktischen Handlungskompetenz als auch der Lern- und Methodenkompetenz liegen von Schüler/innen, Eltern und Lehrer/innen mit wenigen Ausnahmen hohe bis sehr hohe Zustimmungswerte vor.

Die Eltern fühlen sich in geringerem Maße über die Schwächen ihrer Kinder informiert als dies von den Lehrkräften wahrgenommen wird. Dies könnte Anlass für weiterführende Gespräche sein.

Kommentare zu Qualitätsbereich 2: Lernen und Lehren

Im Qualitätsbereich "Lernen und Lehren" vertritt eine große Mehrheit der Lehrkräfte die Auffassung, dass die Umsetzung des Lehrplans über die Klassenstufen hinweg eine Einheit bildet und alle gemeinsam an der Weiterentwicklung des schulinternen Curriculums arbeiten. Die konkretern Maßnahmen dazu, die in den Ausführungen im Schulleitungsformular (SLEF) beschrieben werden befördern dies wohl und unterstreichen diese Einschätzung.

Ein sehr hoher Anteil der befragten Kinder fühlt sich von ihren Lehrer/innen optimal im Lernen unterstützt und gefördert. Die im Maßnahmenkatalog des SLEF beschriebenen Punkte können als Hintergrund für diese positive Sichtweise gedeutet werden. Die Einschätzung der Lehrkräfte dazu liegt auf einem ebenfalls hohen Niveau - obgleich die Eltern der 4. Klassen dies nicht so wahrnehmen. Was könnten mögliche Ursachen für diese ambivalente Sichtweise sein?

Die Lehrer/innen nehmen eine hohe Variabilität der Methoden im Unterricht wahr. Die Sichtweise der Kinder steht dem in manchen Punkten entgegen. Hier könnte möglicherweise Klärungsbedarf bestehen.

Bei der Einschätzung der Gestaltung von Beziehungen, Lernzeit und Lernumgebung ist bei den Befragtengruppen eine breite Auffächerung der Zustimmungswerte zu erkennen. So weichen z.B. die Wahrnehmungen der Lehrkräfte zu Pünktlichkeit und Unterrichtsstörungen stark von denen der 3.-Klässler/innen ab.

Die Rückmeldedaten zeigen weiter auf, dass das Treffen selbstständiger Entscheidungen seitens der Schüler/innen einen sehr hohen Stellenwert einnimmt.

Die Einschätzung einer hohen Transparenz der Leistungsanforderungen um gute Noten zu erzielen wird von Schüler/innen, Eltern und Lehrkräften geteilt. Weitere Daten zu "Leistungsanforderungen und Leistungsbeurteilung" könnten einer klärenden Analyse bedürfen, da sie eine ambivalente Sichtweise bei Schüler/innen und Lehrer/innen belegen.

Kommentare zu Qualitätsbereich 3: Schulkultur

Das Kriterium "Wertschätzung und soziales Klima in der Schule und in den Klassen" erhält durchgehend hohe bis sehr hohe Zustimmungswerte. Die im SLEF skizzierten Maßnahmen im Rahmen der sozialen Kompetenzförderung finden hier eindeutig ihren Niederschlag.

Viele Punkte, die Gestaltung der Schule als Lebensraum betreffend, werden mit hohen bis sehr Zustimmungswerten belegt. Exemplarisch lässt sich dies z.B. durch die Einschätzung der Vielfältigkeit des kulturellen Angebots an der Schule unterstreichen. Zur Deutung der unterschiedlichen Auffassung von Eltern und Lehrkräften hinsichtlich Beratungs- und Unterstützungs-angeboten für Eltern könnte die Schule weitere Informationen benötigen.

Schüler/innen und Lehrer/innen sind in sehr hohem Maß davon überzeugt, dass die Kinder bei schulischen Problemen bei Bedarf Unterstützung seitens der Lehrkräfte erhalten. Die Einschätzung der Hilfe und Unterstützung durch Lehrer/innen bei persönlichen Problemen der Schüler/innen stellt sich dagegen divergent dar.

Die Beteiligung an Entscheidungsprozessen der Schule wird in der Einschätzung der Befragtengruppen eher ambivalent bewertet. Dies könnte möglicherweise ein Bereich für weitere Nachforschungen sein.

Kommentare zu Qualitätsbereich 4: Führung und Schulmanagement


Nahezu alle Lehrer/innen bescheinigen ihrer Schulleitung klare Zielperspektiven für die Entwicklung der Schule. Diese Auffassung spiegelt sich in der Zustimmung des Kollegiums und der Mitarbeiter/innen wider, dass die Schulleitung verantwortlich die Planung und Umsetzung dafür übernimmt. Die Schulleitung steht dabei nicht alleine da, da nach Einschätzung vieler Lehrkräfte die Steuergruppe in vielfältiger Weise unterstützend wirkt.

Die hohe Verlässlichkeit der Schulleitung wird ebenfalls vom Kollegium und den Mitarbeiter/innen bescheinigt.

Mit der Unterrichtsorganisation zeigen sich alle Befragungsgruppen sehr zufrieden. Auch die Arbeitsbedingungen an der Schule treffen auf großen Zuspruch. Die Lehrkräfte und die Mitarbeiter/innen arbeiten gerne an dieser Schule und die Lehrer/innen sind davon überzeugt, dass ihnen für ihre Arbeit ausreichend Arbeitsmittel zur Verfügung stehen.

Kommentare zu Qualitätsbereich 5: Professionalität der Lehrkräfte

Fast alle Lehrer/innen und ein sehr großer Anteil der Mitarbeiter/innen betonen das harmonische Arbeitsverhältnis zwischen beiden Gruppen. Sie sind sich darüber einig, dass an der Schule die meisten Lehrkräfte gut miteinander auskommen. Die Schüler/innen schätzen dies ebenfalls so ein.

Die Fortbildungen sind auf die eigenen Bedürfnisse, die der Schule und die des Fachbereichs ausgerichtet meint der Großteil der Lehrkräfte. Dass hierzu ca. ein Viertel der Lehrer/innen und der Mitarbeiter/innen keine Angaben machen kann ist möglicherweise Anlass für weiterführende Gespräche.

Der Personaleinsatz an dieser Schule berücksichtigt in sehr großem Umfang die Wünsche und Interessen der Lehrkräfte und unterstützt zudem die Bildung von Teams. Die Entlastung für besonderen Einsatz sowie die gleichmäßige Belastung der Lehrer/innen wird divergent eingeschätzt.

Kommentare zu Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung

Der Planung und Organisation der an der Schule anfallenden Arbeitsbereiche wird von allen Befragungsgruppen ein sehr hoher Stellenwert beigemessen. Inwiefern dies auch schriftlich dokumentiert wird kann ein Großteil der Lehrer/innen und der Mitarbeiter/innen nicht beantworten. Das Engagement über die eigene Klasse hinweg für die ganze Schule wird von den Lehrkräften hoch eingeschätzt. Dabei wird von einem Großteil des Kollegiums wahrgenommen, dass eigene Verbesserungsvorschläge positiv aufgenommen werden, und dass Innovationen positive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit haben. Die Meinung der Mitarbeiter/innen bestätigt dieses Bild.

Ein Schülerfeedback zum Unterricht der Lehrer/innen scheint wenig entwickelt zu sein. Ein jeweils relativ großer Anteil der Eltern und der Lehrer/innen kann keine Aussage dazu machen, inwiefern Evaluationsergebnisse zur Verbesserungsmaßnahmen an ihrer Schule führen. Hier könnten weitere Nachforschungen nötig sein.

Die gemeinsame Arbeit am Erfolg der Schule wird von allen Befragungsgruppen mit großer Mehrheit wahrgenommen. Ein ähnliches Bild zeigt sich in der Einschätzung der Ziel- und Werteklarheit der Schule, obgleich hier ein Viertel der Eltern keine Aussage machen kann.

Konzept zur Einrichtung einer Ganztagsschule der offenen Form an der Jakob-Gretser-Schule

Vorwort:
Im Jahr 2004 wurde von der Schulleitung ein zukunftsfähiges pädagogisches Konzept erarbeitet, das für die Entwicklung der Grundschule Markdorf zur Ganztagesschule der offenen Form richtungsweisend ist. Aufgrund dieses Konzeptes wurde die Jakob-Gretser-Schule vom Regierungspräsidium Tübingen als förderungswürdig in die Liste der Antragsteller für das Bundesprogramm IZBB (Investition Zukunft für Bildung und Betreuung) aufgenommen.

Leider waren die Mittel für Baden-Württemberg zum Zeitpunkt der Antragstellung durch den Schulträger bereits ausgeschöpft Dennoch erhielt die Jakob-Gretser-Schule aufgrund des vorliegenden pädagogischen Konzeptes einen Erlass des Kultusministeriums, was bedeutet, dass zusätzlich 16 Lehrer-Wochenstunden ausschließlich für die Einrichtung des Ganztagsbetriebes zugewiesen werden.

Durch Verzögerungen bei der Beschlussfassung durch den Schulträger und die neuerliche Verschiebung des Baubeginns des Erweiterungsbaus auf das Schuljahr 2009/2010 kann diese wertvolle Stundenzuweisung bedauerlicherweise im Augenblick noch nicht im Stundenplan eingebracht werden.

Inhalt

1. Zur Stadt Markdorf (Beitrag des Schulträgers)

2. Zur Schule
2.1 Aktuelle Daten zum Schuljahr 2006/ 2007
2.2 Das Schulgebäude
2.3 Besondere Angebote der JGS

3. Die Lebenssituation unserer Schüler
3.1 Leben in der Familie
3.2 Nutzung der Freizeit
3.3 Auswirkungen auf die Schule

4. Konzeption des Ganztagesbetriebes
4.1 Vorhandene Lern-, Förder-, Freizeit und Betreuungsangebote
4.2 Unterrichts- und Betreuungsstunden
4.3 Betreuungsangebot der Stadt Markdorf
4.4 Ganztagesbetreuung

5. Pädagogisches Konzept / Ziele der Ganztagesschule
5.1 Pädagogischer Ansatz
5.2 Gedanken zu den pädagogisch-didaktischen Aspekten der Ganztagsschule
5.3 Graphische Darstellung der päd.-didakt. Aspekte

6. Ausstattungsbedarf - räumlich - sächlich - personell
6.1 Raumbedarf
6.2 Sächliche Ausstattung
6.3 Personeller Bedarf
6.4 Kosten

7. Antragstellung und Beschlussfassung der Gremien
7.1 Gesamtlehrerkonferenz
7.2 Gemeinderat

1. Zur Stadt Markdorf

Markdorf ist eine aufstrebende Stadt, mitten im Herzen des Bodenseekreises. Der Grad der Versorgung mit öffentlichen Dienstleistungen und Infrastruktureinrichtungen ist bestens. In Markdorf ist ein sehr lebendiges Vereins- und Organisationsleben ausgebildet. Das kulturelle und sportliche Angebot in der Stadt ist sehr vielfältig und qualitativ hochstehend. Die Struktur von Dienstleistungen, Handel, Gewerbe und Industrie ist ausgewogen und zukunftsgerichtet. In Markdorf werden über 4100 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für die Menschen der Stadt und des Umlandes angeboten. Zum Jahresende werden weitere 400 Arbeitsplätze am Ort neu entstehen, mit der positiven Auswirkung, dass mehr Menschen nach Markdorf ein- als auspendeln.
Diese positive Entwicklung findet ihre Entsprechung in einem qualitativ hochstehenden Angebot an Waren und Dienstleistungen in der Stadt. Markdorf hat sich als sympathische und familienfreundliche Einkaufs- und Dienstleistungsstadt erfolgreich positioniert. Bedeutung hat nach wie vor die Landwirtschaft mit den Sonderkulturen Obst- und Weinbau. Dies alles trägt zu einer hohen Lebensqualität in unserer Stadt bei.

Ihren Niederschlag findet diese Bewertung in der Bevölkerungsprognose. Aktuell leben in unserer Stadt 12.600 Menschen. Nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes können wir bis 2010 mit einem weiteren Anwachsen der Bevölkerung auf rund 13.300 Personen rechnen. Positiv gekoppelt mit diesem Bevölkerungswachstum ist die Entwicklung der Kinderzahlen in Markdorf. Die Altersklasse 0 bis 3 Jahre wird mit 360 Kindern auf hohem Niveau stabil bleiben. Dies gilt auch für alle relevanten nachfolgenden Altersgruppen von 3 bis 7, 7 bis 14, 14 bis 18 und von 18 bis 21 Jahren. Wir werden damit bleibenden Bedarf an einer qualitativ guten Versorgung der Familien und Einzelerziehenden mit Kindergarten- und Schulplätzen haben.

Zur Betreuung der Kinder gibt es aktuell im Kleinkindbereich (0 bis 3 Jahre) nachfragegerecht intermediär organisierte Angebote der Eltern-Kind-Gruppen Raumschaft Markdorf e. V. und der Elterninitiative Waldkinder. Für Kindergartenkinder in der Altersklasse 3 bis 6 Jahre werden bedarfsgerecht gegenwärtig 18 Kindergartengruppen (vom Regelangebot über Gruppen mit verlängerter Öffnungszeit, integrative Gruppen, altersgemischte Gruppen bis Ganztagesgruppe) angeboten. Genehmigt sind in Markdorf 499 Kindergartenplätze. Angeboten werden zur Zeit 453 Plätze. Wir sind damit in der Lage, sehr kurzfristig auf Bedarfsanforderungen im Kindergartenbereich reagieren zu können.

Die schulische Elementarausbildung wird geleistet an der Grundschule Markdorf und der Grundschule Leimbach. Ergänzend zum Schulangebot in Markdorf, ist im Kinderhaus Alte Schule eine Grundschülerbetreuung verwirklicht. Vorgehalten werden gegenwärtig 15 Kernzeitenbetreuungsplätze und 30 Hortplätze. Das Angebot stößt auf ausgeglichene Nachfrage. Mit dem Angebot der Kernzeitenbetreuung wird die verlässliche Halbtagsgrundschule ergänzt.

Zur Förderung der individuellen und sozialen Entwicklung der Schülerinnen und Schüler im Zusammenwirken mit Schule und Eltern, wird seit Juni 2002 an der Jakob-Gretser-Grundschule eine hauptamtliche sozialpädagogische Fachkraft mit einem Zeitvolumen von rund 19 Stunden in der Woche eingesetzt.
Ergänzend sei erwähnt, dass an der Grundschule Leimbach ebenfalls eine Kernzeitenbetreuungsgruppe eingerichtet ist.

2. Zur Schule

Die Jakob-Gretser-Schule ist eine reine Grundschule. In unmittelbarer Nachbarschaft befindet sich die Pestalozzi-Förderschule, die Außenstelle der Hauswirtschaftlichen Berufsschule Überlingen sowie der Pestalozzi- Kindergarten.

2.1 Aktuelle Daten zum Schuljahr 2006/ 2007

Augenblicklich besuchen 407 Schülerinnen und Schüler, davon 41 Ausländer die JGS. Sie werden unterrichtet in 16 Regelklassen. Daneben ist eine Grundschulförderklasse mit derzeit 16 Kindern aus Markdorf und umliegenden Gemeinden eingerichtet. Für Migrantenkinder (derzeit 21) besteht eine Förderklasse.

24 beamtete Lehrkräfte, 3 kirchliche Lehrkräfte und 4 Referendarinnen unterrichten an der JGS, größtenteils mit Teilzeitdeputaten.

2.2 Das Schulgebäude

Die JGS besteht aus einem ca. 100 Jahre alten Altbau und einem verbundenen, 1994 errichteten Anbau. 18 voll ausgebaute Klassenräume, ein Mehrzweckraum (Musik, Kochen, Video), ein KTW-Raum für schmutzintensive Arbeiten (Laubsägen, Batik, Gipsarbeiten, Verarbeitung von Ytong-Steinen etc.), ein Gruppenraum, ein Computer-Behelfsraum und eine Kleinturnhalle mit Bühne sind in den Gebäuden angesiedelt.

Der Außenbereich besteht aus 2 asphaltierten Schulhöfen sowie einer mit diversen Großgeräten (Klettergerüst, Balancierbalken, Reckstangen, Hängebrücke etc.) ausgestatteten Spielwiese.

Schwimmunterricht findet für die Klassen 2 und 3 jeweils halbjährig im ca. 6 km entfernten Hallenbad der Gemeinde Bermatingen statt, mit 8 Stunden muss der Sportunterricht ausgelagert werden (Sporthalle Leimbach)

2.3 Besondere Angebote der JGS

Kernzeitbetreuung (ausgelagert im Kindergarten Altes Schulhaus)im Rahmen der verlässliche Grundschule

  • Hortbetreuung
  • Schulsozialarbeit
  • Elternangebote für aktive Nachmittage (ELAN)
  • Hausaufgabenbetreuung an 2 Nachmittagen
  • Grundschulförderverein
  • italienischer und türkischer muttersprachlicher Unterricht
  • Ausbildungsschule der PH Weingarten

Die Lebenssituation unserer Schüler

Die Lebenssituation kann wie folgt beschrieben werden:

3.1 Leben in der Familie

"Viele Eltern sind kaum noch in der Lage ihren Kindern Grenzen zu setzen, ihnen verbindliche Werte zu vermitteln und ihnen die einfachsten Kulturtechniken beizubringen." Susanne Gaschke, Buchautorin von "Die Erziehungskatastrophe"

Schule ist eine wichtige Sozialisationsinstanz unserer Gesellschaft. Ihre vorrangige Aufgabe ist die Umsetzung des Erziehungs- und Bildungsauftrages. Durch Reaktionsweisen und Verhaltensmuster unserer Schüler, ausgelöst durch Veränderungen in Familie und Gesellschaft, wird auch die Schule gezwungen, sich den veränderten Verhältnissen anzupassen.

Familien erleben tiefgreifende und vielschichtige Veränderungen. Dazu gehören:

  • die Zunahme nichtehelicher Lebensgemeinschaften
  • das Absinken der Geburtenrate und Zunahme der Einzelkinder
  • die zunehmende Zahl an Scheidungs- und Patchworkfamilien
  • die steigende Zahl Alleinerziehender
  • Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • die Verarmung von Familien mit Kindern (Arbeitslosigkeit)
  • immer mehr Familien mit Doppelverdienerzwang

Diese Familienkonstellationen stellen für viele Erziehungsberechtigten eine Überforderung dar und führen zu schwerwiegenden Problemen, die die Lebenslage der Kinder entscheidend prägen und negativ beeinflussen.

Eine Zunahme von sogenannten "Problemschülern" ist immer häufiger zu beobachten. Lernunlust, Schulunlust, Aggressivität, Erziehungsschwierigkeiten bis hin zur Erziehungs-"Resistenz" nehmen zu und werden zu einem immer wichtigeren Aufgabenfeld der Lehrer/innen.

Diese Entwicklung hat auch vor Markdorf nicht Halt gemacht. Die Zahl nicht beaufsichtigter oder tagsüber allein gelassener Kinder nimmt stetig zu. Die familiäre Erziehung gerät immer weiter in den Hintergrund, Grundtugenden wie Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und auch Höflichkeit finden immer weniger Beachtung.

Signifikant ist auch bei Kindern deutschsprachiger Herkunft eine nachlassende Sprachentwicklung. Die Abnahme des aktiven Wortschatzes und Ausdrücke aus der Jugend-, aber auch der Gossenprache sind deutliche Anzeichen dieser Tendenz.

Während der nichtorganisierten Freizeit am Nachmittag nimmt der Medienkonsum unserer Schüler einen immer größeren Raum ein. Der Einfluss von beliebten Computerspielen, deren Bandbreite von gewaltverherrlichend bis menschen-verachtend reicht, sorgt bei nachlassender familiärer Betreuung für gravierende Probleme bei der Entwicklung eines angemessenen, aggressionsfreien Sozialverhaltens. Die Nutzung von Chat-Rooms, das heißt Internet-Kontakte mit unbekannten Personen oder Gruppierungen birgt weitere Gefahren für Kinder und Jugendliche.

Überhöhter Fernsehkonsum von sog. Nachmittag-Talks und fiktiven Gerichts-verhandlungen geben Kindern einen Einblick in eine unreale Erwachsenenwelt, in der öffentliche Beschimpfungen und Verunglimpfungen auf niedrigstem Niveau einen Anschein von Realität vermitteln. Haltungen und Einstellungen, die nicht hinterfragt werden können werden von leicht beeinflussbaren Kindern als gültig und vorbildhaft übernommen.

3.2 Nutzung der Freizeit

Das Freizeitangebot der Vereine, Organisationen und Institutionen in Markdorf ist breit gefächert und deckt vielfältige Interessen ab. Dennoch sind viele Kinder nicht organisiert in ihrer Freizeit. Kooperationen mit den og. Anbietern von Freizeitaktivitäten könnten Kinder schon früh an feste Gruppierungen binden und die Bereitschaft wecken, sich an Zeiten, Regeln und Aufgaben zu halten oder aktiv mitzuwirken und später einmal selbst Verantwortung zu übernehmen.

3.3 Auswirkungen auf die Schule

Das sozio-kulturelle Umfeld, in das Kinder hineinwachsen, unterliegt einem ständigen Wandel und wird beeinflusst von gesellschaftlichen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Zeiterscheinungen und den daraus resultierenden
Phänomenen und Problemen. Dieses sozio-kulturelle Umfeld wirkt prägend auf das heranwachsende Kind. Während in der Vergangenheit die Eltern hier eine Funktion des Abschirmens und Filterns in starkem Maße wahrnehmen konnten, ist diese Funktion vor allem durch eine veränderte Medienlandschaft, die immer stärker in das Familienleben hineindrängt und in Richtung einer Medienorientierung beeinflusst, vielfach durchbrochen. Medienorientiertheit ist in den letzten Jahren zu einem wichtigen Faktor der primären Sozialisation geworden. Hinzu kommen andere Faktoren, wie abnehmende soziale Bindungen, wirtschaftliche und ökologische Probleme und der immer enger werdende Spielraum für die heranwachsenden Kinder. Unter dem letzten Faktor ist zu verstehen, dass es für Kinder immer schwerer wird, selbständig Entdeckungen zu machen, sich frei zu entfalten, Vorbilder zu finden und aus positiven Erfahrungen zu lernen. Die Entfaltungsmöglichkeiten, die den Kindern in frühen Jahren geboten werden, verringern sich durch wachsende Fremdbetreuung, enger werdenden Wohnraum, Einzelkinder, Alleinerziehende,
Autoritätswandel, usw. Es wird seit einigen Jahren ein zunehmender Werteverlust beklagt. In der Tat ist bei vielen Kindern und Jugendlichen eine Mischung aus Gleichgültigkeit, Resignation, Aggression und Ablehnungsverhalten gegenüber gesellschaftslichen Normen zu beobachten. Es vollzieht sich u.a. auch ein Trend zur Introvertierung, zum Zurückziehen in sich selbst ( die Suche nach dem Schneckenhaus) mit einer gleichgültig ? konformen Haltung nach außen. Für die kommenden Jahre kann eine Verstärkung folgender Erscheinungsformen kindlichen Verhaltens angenommen werden:

  • eine Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten bzw. Verhaltensstörungen und Defiziten
  • Kinder, die bei der Einschulung noch nicht großgruppenfähig sind und Schwierigkeiten haben, in Gruppen mit bis zu 30 Kindern zusammenzuleben bzw. zu lernen
  • Aggressionen gegenüber Sachen, anderen Personen und sich selbst
  • stark nach innen gekehrten Kinder, die sich zurückziehen, wenn sie das Gefühl haben, übersehen bzw. nicht beachtet zu werden.
  • unzureichend ausgeprägte Fähigkeiten und Fertigkeiten im psychomotorischen bzw. musisch-kreativen Bereich
  • ein ausschließlich auf unmittelbaren und kurzfristigen Lernerfolg ausgerichtetes Verhalten

Hinzu kommen Kinder, deren soziales Umfeld eigenständiges Handeln und Erfahren erschwert. Aussiedler- und Ausländerkinder haben Probleme, die eine neue und für sie fremde Umwelt mit einer neuen Wertorientierung mit sich bringt.

Aus den genannten Gründen ist es für die Entwicklung der Schule in diesem Jahrzehnt - und hier speziell für die Grundschule - unverzichtbar, einen ganzheitlichen Ansatz zu finden, der das Kind zum Subjekt des Schullebens
macht. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der kreative, auf Erfahrungen und Emotionalität ausgerichtete Teil des (Er)lebensprozesses der Kinder gleichberechtigt neben dem steht, der auf Wissenserwerb und Ausbildung technischer Fertigkeiten ausgerichtet ist.

Die beschriebene Familienproblematik erfordert ein breit angelegtes Programm an Hilfs- und Unterstützungsmaßnahmen. Zusätzliche Förderung lernschwacher Kinder, aber auch Begabtenförderung, Maßnahmen zur Förderung der Sprachentwicklung,Mehraufwand für Sozial- und Integrationsaufgaben sind mit den derzeitigen Mittel der Schule nicht mehr zu schaffen. Während des regulären Unterrichts ist dieser zeitliche Aufwand für Lehrerinnen und Lehrer nicht leistbar.

Hinzu kommt, dass sich die Zusammenarbeit mit einigen Eltern immer schwieriger gestaltet. Die Schule hat jedoch die Aufgabe, die Eltern in ihrer erzieherischen Aufgabe zu begleiten und zu unterstützen. Schule muss zum Lernhaus werden, in dem Lernbereich und Freizeitbereich nicht mehr isoliert betrachtet werden dürfen, sondern miteinander verbunden werden.

4. Konzeption des Ganztagesbetriebes

4.1 Vorhandene Lern-, Förder-, Freizeit und Betreuungsangebote

Hausaufgabenbetreuung
An zwei Nachmittagen können unsere Schülerinnen und Schüler unter Aufsicht von insgesamt 10 Müttern und anderen engagierten, ehrenamtlich tätigen Frauen ihr Hausaufgaben in der Schule machen (derzeit 26 Kinder). Weitere Kinder würden das Angebot nutzen wenn ihr Schulweg nicht so lang und damit die Mittagspause (13.05 - 14 Uhr ) zu kurz wäre.

Lesemütter
In einigen Grundschulklassen unterstützen Mütter während des Vormittags die Klassenlehrerinnen beim Leseerwerb.

Kooperation Schule-Verein
Im Schuljahr 2003/2004 wurde eine Kooperation mit dem Tischtennisverein Markdorf ins Leben gerufen. Weitere Kooperationen bestehen mit dem Turnverein Markdorf, weiteren 6 Sportvereinen und der Musikschule Markdorf.

Lehrbeauftragte an Schulen
Im 2. Schulhalbjahr führen 2 Übungsleiterinnen des Turnvereins Markdorf als Lehrbeauftragte an Schulen als Kooperationsmodell eine Gruppe "Psychomotorische Förderung" durch.

Eine weitere "Maltherapie"- Gruppe sowie ein Kurs "Das Lernen lernen" wird als Lehrbeauftragten-Modell geführt.

Die Lehrbeauftragten (derzeit 3 Personen) werden vom Grundschulförderverein finanziell bezuschusst.

ELAN (Elternangebote für aktive Nachmittage)
Aus der unter 3. beschriebenen Problematik entstand der Wunsch, betreute Freizeit an der JGS anzubieten. Im Schuljahr 2002/2003 gründete sich ein Elternkreis, begleitet und unterstützt von der Schulsozialarbeiterin und der Schulleitung mit dem Aufruf an alle Eltern, sich mit ihren Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten in die Schule einzubringen.

Mehrwöchige, aber auch einmalige Angebote wurden ausgeschrieben wie z.B.:

  • Plätzchen backen
  • Osterbasteleien
  • Besuch des Hexenturms
  • Karbatschen flechten
  • Waldpädagogik
  • Kreatives Malen im Jahreskreis
  • Indoor-Klettern
  • Sicherheitskurs im Inlineskaten
  • u.v.m.

Die Resonanz von über 1800 Meldungen zeigt das große Interesse an zusätzlichen Freizeitangeboten für die Schülerinnen und Schüler der JGS. Von den ProjektleiterInnen wurden insgesamt 94 Zeitstunde investiert (das entspricht ca. 3 Std. pro Woche).

4.2 Unterrichts- und Betreuungsstunden

Der Pflichtbereich ist durch die Direktzuweisung des Oberschulamtes zu 100% abgedeckt.

Förderunterricht

Im Rahmen der Stundenzuweisungen im Ergänzungsbereich durch das Staatliche Schulamt Tettnang können im Schuljahr 2006/2007 13 Stunden Stütz- und Fördermaßnahmen eingerichtet werden. Weitere 11 Unterrichtsstunden werden für Begabtenförderung sowie Gruppenbildung bzw. Einzelförderung parallel zum Klassenunterricht verwendet.

LRS-Förderung

Die JGS verfügt zur Zeit über 4 LRS-Stunden,. Eine ausgebildete Lehrerin und eine weitere Lehrkraft unterstützen Schülerinnen und Schüler mit Lese-Rechtschreib-schwäche in Kleingruppen 1 bis 2 Stunden pro Woche.

Arbeitsgemeinschaften

Aus dem Ergänzungsbereich können derzeit Arbeitsgemeinschaften im musisch-ästhetischen und sportlichen Bereich, für Computerausbildung und soziale Gruppenarbeit von den LehrerInnen angeboten werden:

  • Chor-AG
  • Theater-Ag I und II
  • Tanz-Ag
  • Zirkus-AG
  • Sport-AG

4.3 Betreuungsangebot der Stadt Markdorf

Betreuung im Rahmen der verlässlichen Grundschule

Mit Beginn des Schuljahres 2001/02 wurde von der Stadt Markdorf die Kernzeit-betreuung eingerichtet. Von Montag bis Freitag werden die Kinder in der Zeit von 7 Uhr bis 8.30 Uhr und nach Unterrichtsende von 11.30 Uhr bis 13 Uhr betreut.

Die Hortbetreuung incl. Mittagessen erstreckt sich bis 14 Uhr oder bis 17 Uhr.
Insgesamt nehmen an der Kernzeitbetreuung derzeit 18 Kinder und an der Hortbetreuung 20 Kinder teil.

Diese Kernzeit- und Hortbetreuung findet im ca. 300 m entfernten Kindergarten im Alten Schulhaus statt.

Schulsozialarbeit

Seit dem Schuljahr 2002/2003 gibt es an der JGS eins Schulsozialarbeiterin mit einer 75%-Stelle. 2/3 werden für die Grundschule, 1/3 für die benachbarte Förderschule verwendet. Die Finanzierung erfolgt über die Stadt Markdorf und den Bodenseekreis.

4.4 Ganztagesbetreuung

Aufbauend auf dem derzeitigen Schulprofil der Jakob-Gretser-Schule bedeutet die Einführung der Ganztagsschule:

Organisatorische Maßnahmen

  • Die JGS bietet für alle Schüler von Klasse 1 bis 4 eine Ganztagesbetreuung der offener Form an.
  • Für alle Schüler wird ein durchgehend strukturierter Aufenthalt in der Schule an 4 Werktagen mit mindestens sieben Zeitstunden geboten.
  • Warmes Mittagessen wird für alle Schüler (die es wünschen) an 4 Wochentagen angeboten
  • Schüler, die nicht verbindlich zum Mittagessen angemeldet sind, können in der zweistündigen Mittagspause auch nach Hause gehen
  • Flankierung des Nachmittagsangebotes durch den Hort

Unter Einbeziehung von Überlegungen zu Rhythmisierung des Schultages, Verlagerung der Kernzeit- und Hortbetreuung an die Schule, Einbindung der frei werdenden personellen Ressourcen aufgrund der demographischen Entwicklungen lässt sich ein Wochenschema für den Ganztagesbetrieb wie folgt aufstellen:

Die Regelungen für die Betreuung an Tagen ohne Ganztagesbetrieb und die Ferienbetreuung trifft der Schulträger.

Das Ganztagsschulkonzept einer Schule soll in pädagogischer Reflexion Gestaltungselemente aufweisen, die sich beziehen auf die Bereiche:

  • unterrichtsbezogene Ergänzungen
  • themenbezogene Vorhaben und Projekte
  • Förderung
  • Freizeitgestaltung

Die genannten Bereiche sollen gleichgewichtete Anteile haben. Sie haben natürliche Schnittstellen. Die in den Übersichten aufgeführten Beispiele von Ganztags-angeboten und Ganztagsaktivitäten dienen der Reflexion. Sie sind variabel. Sie sind "Denkanstöße" für pädagogisch-didaktische Handlungsrichtungen. Ihre Thematiken, die Konkretisierung, Ausgestaltung und Erweiterung gehören zu den individuellen Gestaltungsaufgaben der Schulgemeinschaft der JGS Markdorf.

Unterrichtsbezogene Ergänzungen:

  • Knobelaufgaben, Geometrie entdecken
  • Erfinden, Forschen und Experimentieren
  • Fremdsprachen-AG
  • Spielen mit Sprache
  • Sicherheitstraining im Verkehr für Fußgänger, Radfahrer, Inline-Skater...
  • Erste Hilfe für Kinder
  • Eigenverantwortliches Arbeiten, Methodenlernen, Kommunikationstraining
  • Fachbezogenen Übungen, Schulaufgaben, Hausaufgaben
  • Umgang mit dem Computer, Nutzen des Internet, Lernprogramme kennen und nutzen lernen

Themenbezogene Vorhaben und Projekte:

  • Umwelterfahrungenerweitern
  • Dorf-/Stadtviertel erkunden, Stadtplan für Kinder
  • Spielplatz erkunden
  • Kulturen und Muttersprachen unserer Schule begegnen
  • Bücher oder Zeitung machen
  • Radio, Filme machen
  • Fotografieren
  • Sagen und Märchen erleben
  • fächerübergreifende Unterrichtsinhalte: Saurier, Römer, Himmelskunde...

Förderung:

  • Streiten und Vertragen ICH - DU - WIR
  • Verantwortung übernehmen lernen
  • Deutsch-Sprachkurs
  • Unterstützung beim Lesen, Schreiben, Rechnen lernen
  • Begabungen erkennen und fördern: - Kreativität fördern - Gleichgewicht und Bewegung schulen - musische Förderung- kognitive Förderung
  • Sinne schulen

Freizeitgestaltung:

  • Spiele für drinnen und draußen
  • Angebote für "Leseratten"
  • Theater spielen
  • Musik machen, Tanzen
  • Kunst erleben
  • Werken mit verschie- denen Materialien
  • Ausflüge planen und durchführen
  • Sport-Spiel-Spannung erleben
  • Lernen, sich zu entspannen
  • Koch- und Backstudio einrichten

5. Pädagogisches Konzept / Ziele der Ganztagesbetreuung

Kinder sind die Zukunft unserer Gesellschaft und bedeuten deshalb ihr wertvollstes Gut. Investitionen in Bildung und Erziehung sind eine Grundvoraussetzung für die Weiterentwicklung unseres Gemeinwesens.
Schulen vermitteln den jungen Menschen

  • moralische, kulturelle und religiöse Werte,
  • soziale Kompetenz
  • umfassende Kenntnisse, mit denen sie Gegenwart und Zukunft meistern können, und
  • die Fähigkeit zum lebenslangen Lernen.

5.1 Pädagogischer Ansatz

Der pädagogische Ansatz der JGS Markdorf geht von einem ganzheitlichen Bildungsbegriff aus. Indem wir die Kinder in ihrer Entwicklung begleiten, wollen wir:

  • eine intensive Förderung im Lesen, Schreiben und Rechnen (wünschenswert wären kleinere Gruppen und erhöhter Personalaufwand, z.B. für Teamteaching etc.)
  • in den Sachfächern eine konstruktive und produktive Entfaltung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten der Kinder
  • eine differenzierte Förderung von lernschwachen Kindern durch Kleingruppen- bzw. Einzelförderung und eine gezielte Hausaufgabenhilfe
  • Förderung des musisch-kreativen Bereichs durch eine verbesserte Angebotsstruktur
  • dass Schule für die Kinder zu einem Erlebnisfeld wird, in dem sie ihre eigenen Fähigkeiten, Fertigkeiten, Interessen und Neigungen einbringen und entfalten können.
  • dass schulisches Lernen und Arbeiten sich am Erlebnisfeld der Kinder orientiert und darauf ausgerichtet ist, zu einer positiven Anbahnung und Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit beizutragen.

Aus den erkennbaren Faktoren schulischen Lebens können für dessen mögliche Entwicklung folgende Grundsätze und Zielvorstellungen aufgelistet werden:

Grundschule orientiert sich in ihrer Arbeit am Schüler:
Grundschule bietet dem Schüler Möglichkeiten des Entdeckens, des Handelns und der Erfahrungen und vermittelt ihm das Gefühl der Geborgenheit
Erfahrungen des Schülers aus seinem sozio-kulturellen Umfeld fließen in den Unterricht mit ein

  • Grundschulzeit trägt offenen Charakter, d.h. sie öffnet sich hin zum täglichen Leben, indem sie dem Kind Möglichkeiten des Erlebens anbietet, aber ihm auch Raum gibt für die Darstellung eigenen Erlebens
  • Grundschule bietet dem Schüler Gelegenheit, sich eigene Möglichkeiten der Informationsbeschaffung anzueignen
  • Grundschule ist eine Stätte kindlichen Lebens und Lernens
  • Unterricht an der Grundschule beinhaltet offene Unterrichtsformen

5.2 Gedanken zu den pädagogisch-didaktischen Aspekten der Ganztagsschule

Stärkung von Kompetenzen

Die in der Ganztagsschule zusätzlich zur Verfügung stehende Zeit wird genutzt, um Schülerinnen und Schülern ein Lernen zu ermöglichen, das ihre persönlichen, fachlichen und sozialen Kompetenzen stärkt. Bildung und Erziehung erhalten in der Ganztagsschule damit einen besonderen Stellenwert.
Vertieftes Lernen
In der Ganztagsschule kann der Tagesablauf rhythmisiert werden. Das heißt: Anstrengungsphasen wechseln mit Entspannungsphasen. Arbeitsphasen, die verstärkt Selbsttätigkeit und Eigenverantwortung beachten, treten in den Mittelpunkt. Lehrerinnen, Lehrer, pädagogische Fachkräfte fördern Motivation, Lernstrategien, Fachwissen und die individuellen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern. Offene Formen und erweiterte Inhalte, eine veränderte Lehr- und Lernkultur, eine verstärkte Reflexion über das eigene Lernen akzentuieren die Lern- und Erfahrungsschwerpunkte und das soziale Lernen.
Öffnung der Schule
Alle Beteiligten sind bei der schulinternen Entwicklung eingebunden, um die Zusammenarbeit zu erleichtern. Die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und Aktivitäten an außerschulischen Lernorten werden gemeinsam vorbereitet und koordiniert, um die Angebote in einen begründeten pädagogischen Zusammenhang mit dem Schulkonzept zu stellen.
Pädagogische Angebote
In diesen Angeboten spiegelt sich das von der Schule erarbeitete pädagogische Konzept (Schulprogramm/Schulprofil). Es ist auf die individuelle Förderung, auf die Interessen, Fähigkeiten sowie die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler abgestimmt. Um diese Förderung zu gewährleisten, gilt auch hier, dass die Projekte aus unterschiedlichen Bereichen von allen Lehrenden sowohl innerhalb als auch außerhalb der Schule gemeinsam verwirklicht werden.

5.4 Zielsetzung des Ganztagesbetriebes

Die erzieherische Verantwortung lässt sich nicht zwischen Eltern und Staat aufteilen. Familiäre Einflüsse wirken sich stets auf das öffentliche Handeln der Kinder und Jugendlichen aus.

Die Schule kann die Eltern nicht von ihrer Erziehungsaufgabe entbinden, sondern sie stärkt die Erziehungskraft der Familie indem sie vermehrte Kontakte und eine intensive Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern herstellt.

  • Die Eltern sollen bei der Sozialisationsaufgabe der Kinder Unterstützung erfahren.
  • Durch Hausaufgabenbetreuung, vermehrte Stütz- und Fördermaßnahmen, unterrichtsbegleitende und betreuende Maßnahmen sowie Freizeitgestaltung erhalten Eltern eine zeitliche Entlastung, die der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zugute kommt.
  • Tiefgreifenden Veränderungen der Familienkonstellation und den damit verbundenen Folgen und Defiziten für die Kinder will die Schule rechtzeitig entgegen wirken.
  • Die Schüler sollen Schule als Lebensraum erfahren, in dem sie sich angenommen und betreut sehen sowie Geborgenheit, Fürsorge, Rat und Hilfe erleben.
  • Schule soll nicht nur als ein Ort des Lernens verstanden werden, sondern für alle am Schulleben Beteiligten Ort der Begegnung sein. Dadurch kann eine stärkere Identifikation mit der Schule und ein intensiveres Wir-Gefühl erreicht werden.
  • Erweiterte Lernangebote und Projekte sollen den Schülern zusätzliche Fähigkeiten,Qualifikationen und Kompetenzen vermitteln. Besonderen Wert wird auf Sozial- und Sprachkompetenz gelegt.
  • Der Tages- und Wochenablauf erfährt eine stärkere Rhythmisierung.
  • Die Schule öffnet sich noch stärker in ihr Umfeld (Eltern, Vereine, Organisationen und Institutionen).
  • Die pädagogischen Freizeitangebote sollen den Schülerinnen und Schülern Wege der Freizeitgestaltung aufzeigen, Interessen wecken und auch in enger Kooperation mit den Vereinen zu einer anhaltenden sinnvollen Beschäftigung in der Freizeit führen.
  • Das Ganztagesangebot der JGS passt sich ein in das Betreuungskonzept der Stadt Markdorf, die bereits an einem Kindergarten eine Ganztagesgruppe eingerichtet hat.
  • Durch die Ganztages-Grundschule erfahren die Schüler einen bruchlosen Übergang zu den weiterführenden Schulen im Bildungszentrum Markdorf (HWRS,RS, Gy), die ab dem Schuljahr 2004-2005 den Ganztagesbetrieb in teilgebundener Form einrichten.

6. Ausstattungsbedarf - räumlich - sächlich - personell

6.1 Raumbedarf (Bezug: Förderziele 1.4)

Die Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an der JGS wurden im Jahr 2000 nach der Errichtung eines KTW- Raumes vorläufig abgeschlossen.
Weitere Sanierungsmaßnahmen im Bereich der bestehenden Umkleiden und Duschen für die Schülerinnen und Schüler sowie die Errichtung eines funktionalen Lehrerumkleideraums wurden seitens des Schulträgers für notwendig erachtet.

Unterstützt werden die Änderungswünsche der Schule durch Gutachten von Herrn Parsch und Fr. Dr. Jentner (Arbeitsschutz/ Gesundheitsamt).
Begründung

Bundesweite Aktionen versuchen Kinder und Jugendliche für mehr Bewegung zu gewinnen. Aus der Erkenntnis, dem Bewegungsmangel im häuslichen Umfeld nur durch vermehrte Bewegungsangebote in der Schule entgegen wirken zu können, hat die Jakob-Gretser-Grundschule seit mehreren Jahren das Profil einer ?Schule mit bewegungserzieherischem Schwerpunkt?.

Neben den bestehenden 3 Sportstunden pro Klasse wird das Prinzip der Bewegung fest in den Unterricht verankert. Im Zuge einer Rhythmisierung des Unterrichtsvormittages (siehe 4.4) wurde eine große Pause nach dem ersten Unterrichtsblock eingelegt, in der die Kinder unter Anleitung ihrer LehrerInnen zur aktiven Bewegung angehalten werden.

Breiten Raum im Ganztagesangebot der JGS werden an allen Nachmittagen Sportstunden sein, in denen in Kooperation mit den Markdorfer Sportvereinen den Schülerinnen und Schülern breitgefächerte Bewegungsanreize geboten werden sollen.

Da auch die Erziehung zur Hygiene untrennbarer Bestandteil des Sportunterrichts ist und dies nur in einem den Kindern zumutbaren Umfeld vermittelbar ist, gehört die Sanierung der Dusch- und Umkleideräume zu den wesentlichen Voraussetzungen für ein Gelingen unserer pädagogischen Konzeption.

Außenspielfeld (Kleinspielfeld)

Wann immer die Witterung es erlaubt, verlegen die LehrerInnen der JGS die sportlichen Aktivitäten ins Freie. Die Schulwiese erlaubt jedoch nur nach längerer Trockenphase eine intensive Benutzung. Im Zuge der Überbauung eines Teils des asphaltierten Schulhofes durch den Erweiterungsbau fällt eine wichtige, befestigte Spielfläche für die Kinder weg. Ersatz dafür soll ein Kleinspielfeld mit den Maßen von ca. 20x10m schaffen, das auf entsprechendem Untergrund Spiele wie Fußball, Hockey etc. erlaubt. Ein Ausweichen auf die Anlagen des Bildungszentrums Markdorf ist nicht möglich, da diese Sportstätten zu Fuß nicht unter 30 Minuten zu erreichen sind.

Durch die Einrichtung eines Ganztagesbetriebes könnten diese Maßnahmen eingebettet werden in ein Gesamt-Konzept zur Erweiterung der JGS um folgende Räumlichkeiten:

  • Speiseraum mit Zubereitungsküche und Spülmöglichkeit
  • Schülerbücherei /Computerraum/Mediothek
  • Raum für Kernzeit- und Hortbetreuung
  • Musikraum/Kreativraum
  • Ruheraum

6.2 Sächliche Ausstattung

  • Tische, Stühle, Spülmaschine, Geschirr, Besteck etc. für den Mensabereich
  • Regale, Nachschlagewerke, Kinderliteratur
  • CD/MP3-Player, DVD-Player, Videogeräte, Kopfhörer, CD, Videofilme
  • Spieltische, Brettspiele etc
  • Schränke für Musikinstrumente, zusätzliche Musikinstrumente
  • Computer, Software für Entleihwesen der Bücherei
  • Liegen, Sessel, Matratzen
  • Kletterwand im Außenbereich
  • Umgestaltung des Außenbereichs

6.3 Personelle Ausstattung

  • Die Schulsozialarbeiterin verlagert das Arbeitspensum teilweise auf den Nachmittag.
  • Das Personal aus der Kernzeitbetreuung übernimmt die Betreuung weiterhin. Die bisher beanspruchte Stunde von 11.30 Uhr-12.30 Uhr kann in die Nachmittagsbetreuung verlagert werden (kein Bedarf zu dieser Zeit wg. verlässl. Grundschule)
  • Das Personal der Hortbetreuung übernimmt Aufgaben des GT-Programmes in der Zeit von 12.15-17.15 Uhr
  • Die Essensausgabe wird von Hortpersonal und Eltern übernommen
  • die Hausaufgabenbetreuung übernehmen die Frauen aus dem Team von Frau Vischer
  • verstärkte Einbeziehung von ELAN-Eltern in der gestalteten Freizeit
  • Freizeitmütter für die Betreuung der Spielothek, Bibliothek und Mediothek

Vorgespräche über Kooperationen mit der Musikschule Raumschaft Markdorf sind bereits im Gang, weitere Kooperationen mit Vereinen und Organisationen und der Jugendhilfe sollen in einem Runden-Tisch-Gespräch mit Vereinsvorständen abgeklärt werden.

6.4 Kostenübernahme

  • "Flexible Nachmittagsbetreuung" (Landesprogramm, über das ELAN gefördert wird)
  • Elternbeiträge

7. Antragstellung und Beschlussfassung der Gremien

7.1 Gesamtlehrerkonferenz

Die Schulleitung, Gesamtlehrerkonferenz und die Schulkonferenz der Jakob-Gretser-Schule unterstützen die Einrichtung eines offenen Ganztagesbetriebes an der Grundschule Markdorf.

Begründung:
Neben den erwähnten pädagogischen Zielsetzungen ist es jetzt an der Zeit, zukünftigen Entwicklungen auf dem Bildungssektor im Bereich der Grundschulen aufzugreifen. Eine spätere Umwandlung in einen Ganztagesbetrieb in gebundener oder teilgebundener Form könnte mit dem erstellten Raumprogramm problemlos erfolgen.

7.2 Gemeinderat
siehe Unterlagen des Schulträgers

Weitere Informationen

Kontakt

Jakob-Gretser-Schule
Pestalozzistraße 20
88677 Markdorf
Tel.: 07544 730-87    
Fax: 07544 730-88     
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